Um die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdiensten und der Feuerwehr zu verbessern, wurde in Deutschland im Jahr 2006 der Verein zur Förderung der deutschen Unfallrettung, kurz VFDU, gegründet. Ziel der Organisation ist die Verbesserung der Rettung verunfallter Personen durch entsprechende Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. 

Dazu werden seither Unfallrettungs-Vergleichswettkämpfe in Deutschland durchgeführt. Im Jahr 2006 war in Osnabrück die erste Veranstaltung die wir als Zuschauer besucht haben. Seither haben wir laufend das Geschehen beobachtet, immer mit dem Gedanken auch einmal selber mitzumachen. Im Oktober 2009 war in Frankfurt die World Rescue Challenge, also die Weltmeisterschaft. Teams aus aller Herren Länder haben teilgenommen, wir wieder als Zuschauer. 

Viele Erfahrungen und Anregungen haben wir seither in den Einsatzdienst übernommen. Es geht in erster Linie nicht um die Platzierung beim Wettkampf sondern vielmehr um den Erfahrungsaustausch untereinander. 

Als das TRT (Technical Rescue Team) Zirl im Jahre 2010 die Einladung zu den ersten Vergleichswettkämpfen in Österreich ausgesprochen hat, haben wir uns entschlossen den nächsten Schritt zu gehen und mitzumachen.  

Am 21. Februar 2010 fand die Teamgründung statt. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und des Roten Kreuzes Haag bilden das TRT Haag am Hausruck. Genauso wie bei den Einsätzen, wird auch beim Wettkampf gemeinsam gearbeitet.

Ein Wettkampfteam besteht aus sechs Mitgliedern, eine Reservemannschaft und ein Organisationsteam ergänzen die Mannschaft. 

Das Gründungsteam aus dem Jahr 2010 setzte sich wie folgt zusammen: 

Team Captain DI(FH) Josef Huber, Medic Maria Baumberger ( Rotes Kreuz Haag am Hausruck), Tool I Jürgen Bruckmüller , Tool II Daniel Wilflingseder , Safety I Richard Bruckmüller , Safety II Mario Wilflingseder 

Die weiteren Mitglieder waren: Helmut Wetzlmaier, Wolfgang Gadringer, Markus Faisthuber, Bernhard Gadringer, sowie vom Roten Kreuz Haag am Hausruck Bert Dirisamer und Bernhard Baumberger. 

Im Laufe der Zeit haben immer mehr Kameraden ihr Interesse an dieser Form der Ausbildung bekundet. So gibt es seit dem Jahr 2011 zwei TRT Teams der Haager Feuerwehr. 

Team 1 im Jahr 2013

Team 2 im Jahr 2013

Die Aufgaben im Einzelnen sind: 

Team Captain (Gruppenkommandant):

Der Teamcaptain erkundet die Lage und legt gemeinsam mit den Tools den Rettungsweg fest. Er überwacht den gesamten Einsatz und steht ständig mit dem Medic in Kontakt.

Medic (Innerer Retter):

Die Aufgabe des Medic ist der Kontakt mit dem Verletzen, die Stabilisierung der Halswirbelsäule, der Notfallcheck und die Erhaltung der Vitalfunktionen.  Er wird bei Bedarf von einem Tool oder einem Safety unterstützt. Der Medic steht in direkten Kontakt zum Teamcaptain und übernimmt das Kommando bei der Rettung des Verletzten aus dem Fahrzeug. Eine Ausbildung als Sanitäter ist erforderlich.

Tools (Werkzeugtrupp):

Die Tools arbeiten mit den Bergegeräten an der Befreiung des Verletzten. Sie geben Kommandos beim Schneiden und stehen mit dem Medic in Kontakt.

Safetys (Sicherungstrupp):

Die Safetys stabilisieren und sichern die Unfallfahrzeuge um eine schonende Rettung des Verletzten zu gewährleisten. Sie unterstützen weiters die anderen Teammitglieder bei ihren Aufgaben.

Die Szenarien:

Bei den internationalen Wettkämpfen gibt es drei Szenarien, sogenannte Pits, die bewältigt werden müssen. In Österreich kommt meist nur der Standard Pit zur Anwendung. Die Szenarien sind abgedeckt sodass das Team erst beim Start die zu bewältigende Aufgabe sieht. Ein Schiedsrichterteam bewertet die Arbeit. Die Verletzten werden ebenfalls von Schiedsrichtern dargestellt, meistens haben diese auch eine Notarztausbildung um eine passende Bewertung durchführen zu können. 

RAPID PIT 

In 10 Minuten muss eine Person aus einem Fahrzeug versorgt und befreit werden. Der Zugang zum Fahrzeug wird durch ein Hindernis erschwert. Der Gesundheitszustand des Verletzten ist nicht stabil und wird nach fünf Minuten kritisch. Es steht eine begrenzte, vorgegebene technische Ausrüstung zur Verfügung. 

STANDARD PIT 

Beim Standard Pit stehen 20 Minuten zur Versorgung und Rettung des Verletzten zur Verfügung. Es werden dazu zwei Unfallfahrzeuge, wobei eines in Seitenlage ist, aufgebaut. Der Gesundheitszustand des Eingeklemmten bleibt stabil, wenn der Medic entsprechende Versorgungen und Überprüfungen durchführt. Es steht eine unbegrenzte technische Ausrüstung zur Verfügung. 

COMPLEX PIT 

In 30 Minuten müssen zwei Verletzte versorgt und befreit werden. Beide befinden sich im selben Fahrzeug und sind unterschiedlich schwer verletzt. Beide müssen betreut, versorgt und gerettet werden. Geschieht die Betreuung nicht innerhalb fünf Minuten, erreicht ein Verletzter einen lebensbedrohlichen Zustand. Dazu werden zwei Unfallfahrzeuge mit Hindernissen aufgebaut. Es steht eine unbegrenzte technische Ausrüstung zur Verfügung.

Bisherige Teilnahmen:

  • 2006 Osnabrück, DE (als Zuschauer)
  • 2009 Frankfurt, DE (als Zuschauer)
  • 2010 Safety Tour Osterhofen, DE
  • 2010 Praxistraining bei Mercedes Benz, Sindelfingen, DE
  • 2010 Zirl
  • 2011 Zirl
  • 2011 Haag am Hausruck
  • 2012 Praxistraining bei Adam Opel AG, Rüsselsheim, DE
  • 2012 Praxistraining bei Audi AG, Ingolstadt, DE
  • 2012 Traumapraxis mit Notärzten
  • 2012 Bundesfeuerwehrtag in Linz
  • 2012 St. Georgen im Attergau
  • 2012 London, UK (als Zuschauer)
  • 2013 Meggenhofen
  • 2014 Ybbs an der Donau
  • 2014 Heubach Rosenstein, DE
  • 2015 Günding, DE
  • 2015 Holmatro Rescue Experience, Hannover, DE
  • 2016 Hofkirchen an der Trattnach
  • 2017 Inzing
  • 2018 Mooskirchen
  • 2019 Rohrbach im Mühlkreis